„Wir“, das sind Beschäftigte von Volkswagen und Menschen aus der Klimabewegung, die sich um die Zukunft sorgen. Wir sind der Überzeugung, die Konzernstrategie, die auf E-Autos und autonomes Fahren setzt, ist eine Sackgasse. Die Produktion muss vielfältiger aufgestellt werden, sonst ist in wenigen Jahren Schluss. E-Autos und Autonomes Fahren verschlingen übermäßig viele Ressourcen. Wir brauchen ein nachhaltiges Konzept und wir brauchen die Produktionskapazitäten von VW für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Der geplante Stellenabbau ist nicht hinnehmbar, wenn wir wollen, dass die Mobilität für alle geschaffen wird.
Wir wollen mitentscheiden,
was wie und wo produziert wird.
Verschiedene Akteur*innen aus IG Metall, Kolleg*innen, Zivilgesellschaft, Stadt und Aktivist*innen werden gemeinsam die soziale und ökologische Frage angehen.
Was denkst du über die Konzernstrategie? Machst du dir Sorgen um den Arbeitsplatz? Ist das Management in der Lage, ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln? Können wir uns die scheinbar unersättliche Gier der Familienclans noch leisten?
Wie ist es mit der Landesregierung? Wird sie vernünftige Entscheidungen treffen? Sollte Sie mehr Einfluss auf die Belange des Konzerns nehmen?
Wie schätzt du die Folgen des Klimawandels ein? Die Katastrophen rücken immer näher. Auch unsere Region ist bedroht, vor allem durch Dürre. Gardelegen war 2022 der Ort mit dem geringsten Niederschlag in der Bundesrepublik. Die „kleinen“ Folgen, wie Risse in den Häusern aufgrund ausgetrockneter Böden, treffen uns genauso wie die Lebensmittelpreise, die aufgrund der Dürren in Südeuropa, wohl bald durch die Decke gehen werden.
Wir sind überzeugt, in der Belegschaft gibt es das Know-How für den Umbau in der Entwicklung und in der Produktion.
Willst du deine Meinung, Vorschläge und Ideen einbringen? Lass uns diese Fragen gemeinsam verfolgen. Wir brauchen einen Plan. Wir brauchen dich.
“VW heißt Verkehrswende” definierte von Anfang an Arbeit und Produktion als zentrales Feld des Wandels genauso wie Demokratie- und Eigentumsfragen. “VW für Alle” ist das gemeinsame Projekt von Beschäftigten von Volkswagen und Menschen aus der Klimabewegung. Sie verfassten gemeinsam folgendes Flugblatt für die Ansprache an den Werkstoren: »Wir sind der Überzeugung, die Konzernstrategie, die auf E-Autos und autonomes Fahren setzt, ist eine Sackgasse. Die Produktion muss vielfältiger aufgestellt werden, sonst ist in wenigen Jahren Schluss. E-Autos und autonomes Fahren verschlingen übermäßig viele Ressourcen. Wir brauchen ein breiter aufgestelltes Konzept und wir brauchen die Produktionskapazitäten von VW für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Der geplante Stellenabbau ist nicht hinnehmbar, wenn wir wollen, dass die Mobilität für alle erhalten bleibt. […]. Wir sind überzeugt, in der Belegschaft gibt es das Know-How für den Umbau in der Entwicklung und in der Produktion. Willst du deine Meinung, Vorschläge und Ideen einbringen? Wo findest du den Rahmen, den Ort und die Leute, um das zu tun? Lass uns diese Fragen gemeinsam verfolgen. Wir brauchen einen Plan. Wir brauchen dich.« Das erste vorrangige Ziel besteht darin, unser gemeinsames Interesse herauszuarbeiten. Wenn wir über “VW für Alle” mit dem Ziel der Vergesellschaftung sprechen, dann sprechen wir die Beschäftigten an, die ihre eigenen Bedürfnisse nach Arbeit und Sicherheit in der Lebensplanung befriedigen wollen – und das auch können, wenn wir uns dafür gemeinsam organisieren und Macht aufbauen. Die Beschäftigten von VW sind keine Klimaaktivist*innen und müssen es auch nicht werden. Denn jede*r Beschäftigte, die sich für den Erhalt ihres Arbeitsplatzes einsetzt, ist ein Gewinn fürs Klima, wenn dieser Arbeitsplatz dem Gemeinwohl, also den Bedürfnissen von Menschen gewidmet ist, in diesem Fall den Mobilitätsbedürfnissen und somit der Verkehrswende. Jede*r Arbeiter*in und Angestellte sorgt dann für die Mobilität für alle, ohne jemals eine Klimaaktivist*in zu werden.